Herkömmliche Computer und Quantencomputer rechnen beide mit Bits. Diese unterscheiden sich aber erheblich. Ein Bit eines gängigen Computers kann nur zwei Zustände annehmen, nämlich »0« und »1«. Ein Quantum Bit oder Qubit eines Quantencomputers nimmt dagegen in einer Überlagerung beide Zustände gleichzeitig an. Dies nennt man Superposition. Sie sorgt dafür, dass die Rechenkapazität eines Quantencomputers wesentlich höher ist als die eines herkömmlichen Computers, da Daten gleichzeitig verarbeitet werden können. Und mit jedem weiteren Qubit wächst die Rechenleistung exponentiell.
Durch die Superposition, also die Überlagerung von Zuständen kommt es außerdem zu Interferenzen von Qubits. Das bedeutet, dass sich die Zustände gegenseitig verstärken oder abschwächen. Ein weiteres Konzept, das für die hohe Leistungsfähigkeit des Quantencomputing sorgt, ist die Verschränkung (Entanglement) mehrerer Qubits. Damit sind die Zustände nicht mehr unabhängig, sondern gekoppelt: verändert sich ein Qubit, dann verändert sich auch das andere.
Diese drei Besonderheiten des Quantencomputing, also Superposition, Interferenz und Verschränkung, sorgen dafür, dass Quantencomputer Daten effizienter verarbeiten können. Dadurch können sie mit komplizierten Datensätzen arbeiten und in Zukunft auch bisher unlösbare Rechenaufgaben durchführen.
Die Funktionsweise im Quantencomputer läuft anders als bei herkömmlichen Computern nicht auf elektronischer Ebene, sondern auf physikalischer Teilchenebene ab. Es sind spezielle Rahmenbedingungen notwendig, damit die quantenmechanischen Eigenschaften eines Quantencomputers gehalten werden können. So bestehen beispielsweise Quantencomputer, die auf supraleitenden Qubits basieren, aus mehreren Kammern, von denen die unterste auf eine Temperatur nahe dem absoluten Nullpunkt von -273 °C heruntergekühlt wird. Schon minimale Temperaturveränderungen oder Strahlungen können Qubits beeinflussen. Bisher ist es nur für kurze Zeit geglückt, ein Qubit tatsächlich im Zustand der Superposition zu halten, was Voraussetzung für die Funktionsfähigkeit des Quantencomputing ist. Auch die Anzahl der Qubits selbst ist aktuell sehr limitiert. In wenigen Jahren wird es voraussichtlich Quantencomputer mit Tausenden Qubits geben, für aufwändige Berechnungen reicht dies aber möglicherweise noch nicht aus.
Das heißt, aktuell ist noch viel grundlegende Forschung notwendig, um Quantentechnologien in Zukunft zuverlässig einsetzen zu können. Aber das Interesse an Quantencomputing wächst, denn die Quantentechnologie könnte aufgrund ihrer enormen Rechenleistung in vielen Branchen zu bahnbrechenden Entwicklungen führen.
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