Resilienzfaktoren werden dann entscheidend, wenn ein System sich in einer nicht klar definierten Umgebung bewegt, dem so genannten Open-World-Kontext. Stattdessen befindet sich das System in einem Kontext, der sich nicht vollständig vorhersagen und spezifizieren lässt. Es ist auch nicht möglich, eine einzige statische Lösung zu entwickeln, die für alle möglichen Betriebssituationen geeignet ist. Beispiele sind cyber-physische Systeme wie autonome Fahrzeuge oder mobile Roboter.
Resilienz Beispiele
Autonomes Fahren Level 5
Autonome Fahrzeuge auf Level 5 befinden sich in einem vollkommen offenen und hoch komplexen Kontext. Sie bewegen sich auf einer vierspurigen Autobahn ebenso wie in einer dichten Großstadt. Sie treffen dabei auf eine Vielzahl verschiedener Verkehrsteilnehmer, deren Verhalten nicht vorhersehbar ist. Damit die Vision von fahrerlosen Autos Wirklichkeit werden kann, ist es daher unerlässlich, die Systeme in die Lage zu versetzen, sich an ihren Kontext anzupassen. Damit soll deren Nutzen maximiert und gleichzeitig die Sicherheit gewährleistet werden.
Autonome mobile Roboter
Mobile Roboter, die zum Beispiel in der Lagerlogistik Bauteile oder Waren von A nach B bringen, bewegen sich ebenfalls in einem offenen Kontext. Sie müssen dabei etwa Menschen aus dem Weg gehen, andere Hindernisse umfahren und sich selbstständig orientieren.
Automatisierung mit Cobots – Roboter arbeiten mit dem Menschen zusammen
Immer wenn Systeme mit Menschen interagieren müssen, können nicht planbare Veränderungen des Kontextes entstehen. Beispiel hierfür sind kollaborierende Roboter – so genannte Cobots. Diese arbeiten etwa im Fertigungsumfeld mit menschlichen Werkern zusammen – im Idealfall Hand in Hand. Dabei muss sich das Robotersystem stets an den Menschen anpassen. Denn während der Roboter immer gleich arbeitet, ist dies beim Werker nicht der Fall. Dieser ist zum Beispiel unterschiedlich aufnahmefähig – abhängig von Tageszeit, individuellen Eigenschaften oder persönlicher Motivation.