Vollständig elektrisch betriebene Automobile haben spezifische Anforderungen – besonders bezüglich der Sicherheit und Zuverlässigkeit. So kann z.B. bei Verwendung eines elektrischen Radnabenmotors keine Kupplung den Motor vom Antriebstrang trennen. Die Software zur Kontrolle des Antriebs muss somit das spezifizierte Verhalten auch im Fehlerfall sicherstellen, um das Auto im Notfall sicher zu stoppen.
Der Safe Adaptation Platform Core kombiniert verschiedene Hardware-Plattformen mit einer adaptiven Netzwerkinfrastruktur, um die Anforderungen hoch sicherheitskritischer Systeme an Redundanz kosteneffizient zu erfüllen. Dieser Ansatz ermöglicht eine generische Fehlerbehandlung basierend auf der Fähigkeit des Systems sich zu rekonfigurieren. Diese entsteht durch die intelligente Nutzung von Hardware-Ressourcen auf den Steuergeräten sowie die Verwendung eines fehlertoleranten, zeitgesteuerten Kommunikationsnetzwerks. Durch einen solchen Ansatz kann ein sogenanntes fail-operational Verhalten der E/E-Architektur effizient umgesetzt werden, wie z.B. graceful degradation im Fehlerfall.
Weiterhin erfordert die dedizierte Entwicklung der Fehlerbehandlung für einzelne Funktionen einen beachtlichen Aufwand im Entwurfsprozess und verringert gleichzeitig die Wiederverwendbarkeit von Softwarekomponenten, da die Fehlerbehandlung aktuell von der zugrundeliegenden Hardware abhängig ist. Daher wird Software heute immer spezifisch für bestimmte Fahrzeugmodelle entwickelt. Durch eine generische Behandlung von Fehlern mittels Adaption kann eine signifikante Verbesserung der Wiederverwendbarkeit von Software in Fahrzeugen erreicht werden.