Um solche adaptiven eingebetteten Softwaresysteme mit selbstbeschreibenden Softwarekomponenten iterativ zu spezifizieren, hat das Fraunhofer IKS in Kooperation mit dem französischen Carnot Institut CEA LIST eine neue Entwicklungsmethodik und Werkzeugkette im Rahmen des Projektes RT-DESCRIBE (Iterative Design Process for Self-Describing Real-Time Embedded Software Components) erforscht.
Dabei wurde das Softwaresystem zunächst in einem in der jeweiligen Domäne vorherrschenden spezifischen UML-Modell beschrieben, beispielsweise für Automotive Systeme mit der Architekturbeschreibungssprache EAST-ADL. Dieses Modell wurde mithilfe der im Projekt entwickelten sogenannten Self-X Erweiterung um Informationen für die Adaptivität ergänzt. Die Erweiterung ist domänenunabhängig und basiert auf dem zur Beschreibung eingebetteter Systeme standardisierten UML-Profil MARTE. Das entworfene Systemmodell wurde dann mit dem von CEA LIST entwickelten Werkzeug Oompass mit Containern angereichert, welche die Selbstbeschreibung beinhalten. Hierdurch wird ein Teil der Modellinformationen während der Laufzeit zur Verfügung gestellt.
Durch das von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Fraunhofer IKS entwickelte Werkzeug ERNEST kann das erweiterte Laufzeitmodell noch während der Entwicklungszeit simuliert und analysiert werden, was eine mehrstufige, frühzeitige Validierung der zu entwickelnden Software ermöglicht. Fehler und Schwachstellen können so bereits in einem frühen Entwicklungsstadium entdeckt und behoben werden. Die Ergebnisse aus der Simulationsumgebung fließen zurück in das Entwicklungsmodell und ermöglichen dessen iterative Optimierung. Dieser Prozess reduziert die Entwicklungszeit und damit auch die Entwicklungskosten.