Adaptive Safety
Eine weitere Methode von Sicherheitsingenieurinnen und -ingenieuren ist es, Systeme so zu planen, dass diese über Sicherheitsreserven verfügen. So werden zum Beispiel bei einer Produktionsanlage typischerweise kontinuierlich unterschiedliche Parameter überwacht, um im Falle eines Fehlers die Notabschaltung einer Maschine einzuleiten und so letztendlich einen sicheren Zustand zu erreichen. Damit nicht jeder Fehler zu einem kompletten Stillstand führt, forscht das Fraunhofer IKS an »adaptive safety«, also an adaptiven Sicherheitskonzepten. Mit solchen Konzepten lassen sich unterschiedliche Eskalationsstufen festlegen, innerhalb derer die Sicherheitsmechanismen greifen sollen. In einer Industrieanlage wird dann beispielsweise nur ein bestimmter Bereich einer Maschine gestoppt oder die Geschwindigkeit eines autonomen Systems verringert. Dadurch bleibt der Minimalbetrieb des Systems erhalten.
Sofern sich durch eine Notabschaltung kein sicherer Zustand erreichen lässt, wie es z.B. beim autonomen Fahren der Fall ist, sind weiterreichende Absicherungslösungen erforderlich. Auch hier forscht das Fraunhofer IKS an Verfahren, um kosteneffizient ein vollständiges Fail-Operational-Verhalten zu ermöglichen.